Die Leipziger Bibliothekslandschaft ist äußerst vielfältig. Nun droht allerdings bereits zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit einer einzigartigen Spezialbibliothek das Aus: die feministische Bibliothek MONALiesA e.V. soll ab dem Jahr 2015 nicht mehr durch das Kulturamt der Stadt Leipzig gefördert werden. Die vorgesehene Streichung der öffentlichen Mittel würde (erneut) das Ende der Bibliothek bedeuten.
Erst im September 2014 war nach langem Bangen die
erfolgreiche Rettung des Projektes mittels privater Spenden und der Unterstützung u.a. der Hans-Böckler-Stiftung verkündet worden, nachdem der bisherige Trägerverein Insolvenz hatte anmelden müssen und die Bibliothek bereits kurz vor dem Aus stand. Die Räumlichkeiten in der Bernhard-Göring-Straße konnten wiedereröffnet werden, die Freude war groß. Es schien, als ob der Fortbestand einer der wenigen Frauenbibliotheken, die überhaupt in den Neuen Bundesländern existieren, nicht zuletzt dank der finanziellen Unterstützung und des selbstlosen Engagements vieler Leipzigerinnen und Leipziger gesichert wäre. Warum die Stadt Leipzig nun, keine vier Monate später, ausgerechnet diesem Projekt die Mittel entziehen möchte, scheint - trotz aller Sparzwänge - nur wenig nachvollziehbar.
In einem
aktuellen Beitrag auf der Website der Bibliothek vom 02. Januar 2015 schreiben die Mitarbeiterinnen, dass bis zur Verabschiedung des Haushaltes für 2015, welche für den April vorgesehen ist, der Betrieb der MONALiesA wie geplant weiterlaufen wird. Zudem wurde dem Projekt wohl aus dem Stadtrat vereinzelt Unterstützung mittels eines Änderungsantrages zugesagt. Bis dahin können all diejenigen, denen der Erhalt der Frauen- und Genderbibliothek im Speziellen oder einfach nur die Leipziger Bibliotheksvielfalt allgemein am Herzen liegt, ihre Unterstützung bekunden, in dem Sie die Bibliothek frequentieren, sich zur Benutzung anmelden, die
geplanten Veranstaltungen besuchen oder sich an ihre Stadträtinnen und -räte wenden. Auch die im letzten Jahr eingerichtete
Spendenseite auf betterplaces.org ist laut der Website noch aktiv und nimmt zeitlich unbegrenzt Spenden entgegen. Vielleicht lässt sich das Aus für das einzigartige Projekt ja ein weiteres Mal abwenden.